Geschichte von Altstrimmig

Eine erste urkundliche Erwähnung erfährt der Ort Altstrimmig im Jahr 1357. Vom 31. Mai 1358 existiert eine Belehnungsurkunde des Erzbischofs Boemund II. für Gerhard von Ehrenberg. Der Strimmiger Berg, auch das Strimmiger Gericht, zählte bis 1780 zum „Dreihherrischen Gebiet“. Wie im Beltheimer Gericht teilten sich Kurtrier, Sponheim und Braunshorn (später Winneburg und Metternich) die Landesherrschaft. Ab 1794 stand Altstrimmig unter französischer Herrschaft. Von 1798 bis 1814 gehörte Altstrimmig zur Mairie Beilstein im Kanton Zell, der zum Arrondissement Koblenz im Rhein-Mosel-Département gehörte. 1815 wurde die Region und damit auch der Ort Altstrimmig aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung gehörte die Gemeinde Altstrimmig 1816 der Bürgermeisterei Senheim (von 1927 bis 1968 Amt Senheim) im neu entstandenen Kreis Zell im Regierungsbezirk Koblenz an.

Um 1900

Wie in ganz Deutschland stieg auch in Altstrimmig die Sehnsucht nach Amerika auszuwandern, da in Region des heutigen Rheinland-Pfalz /Hessen politische Unzufriedenheit und Mangel an Erwerbsarbeit herrschte. Nach dem Ende der französischen Revolution keimt die Hoffnung der Bürger auf Besserung der sozialen Lage.
Am 26. Mai 1852 verließen 85 Personen (36 Personen bis 14 Jahre, 49 Personen über 14 Jahren) Altstrimmig in Richtung New York wo Sie am 13. Juni 1852 an Land gingen. Ihr neuer Wohnsitz lag im Staat Wisconsin u.a. in den Orten Green Bay, Washington, County, Sheboygan, Milwaukee, Germantown, Farmington,
Cedarburg und Appleton.

Altstrimmig um 1942
Altstrimmig um 1942

Weitere Auswanderer – 36 Personen – verließen den Ort zwischen den Jahren von 1829 bis 1890 nach Süd- und Nordamerika. In Südamerika waren es die Gegenden um Porto Alegre, Santa Cruz do Sul und San Jose. Bis heute bestehende Gemeinden bildet Novo Hamburgo (dt. Neu Hamburg), São Leopoldo und Rio Grande. 31 Zeitungen und über 150 Vereine wurden von den Kolonisten gegründet. In Nordamerika wie schon oben genannt.
Die Reisekosten in Höhe von 22.015 Talern, 221 Silbergroschen und 46 Pfennig (für alle Auswanderer von Mittelstrimmig, Altstrimmig, Liesenich, Grenderich und Senheim) wurden von den genannten Gemeinden getragen. Hiervon entfielen auf die Gemeinde Altstrimmig 3.156 Taler.

Heute

Seit 1946 ist Altstrimmig Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Das Amt Senheim wurde 1968, so wie alle Ämter in den Regierungsbezirken Koblenz und Trier inVerbandsgemeinden umgewandelt.
Durch das 8. Verwaltungsvereinfachungsgesetz vom 18. Juli 1970 mit Wirkung vom 7. November 1970 wurde die vorübergehend bestehendeVerbandsgemeinde Senheim aufgelöst und Altstrimmig in die Verbandsgemeinde Zell (Mosel) umgegliedert.